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Rathaus und Waldenserkirche Neuhengstett

Neuhengstett

Neuhengstett wurde 1700 durch die Waldenser gegründet. Herzog Eberhard-Ludwig hatte sich bereit erklärt, diese heimatlosen Glaubensflüchtlinge bei sich in Württemberg aufzunehmen. Einigen Familien wurde die Fläche des heutigen Neuhengstett zugewiesen. Das meiste Land kam aus der Gemarkung Simmozheim, dann von Möttlingen und zu gleichen Teilen aus Hirsauischem Klosterbesitz und von Hengstett.

Der Dreißigjährige Krieg und die nachfolgenden Pestjahre hatten einen großen Teil dieser Felder in herrenloses Ödland verwandelt, das von den genannten Orten auch wegen seiner schlechten Bodenqualität nicht mehr bebaut wurde. Am 30. August 1699 befahl der Herzog den Gemeinden Hengstett und Simmozheim, den Familien Obdach zu gewähren, damit diese im kommenden Winter geschützt wären. Ein Wohnen auf dem zugeteilten Land war zu dieser Zeit noch nicht möglich. Zu den waldensischen Vertriebenen kamen am 17. August 1700 weitere 27 Familien nach Simmozheim, 20 Familien nach Hengstett, acht Familien nach Möttlingen und vier Familien nach Ottenbronn.

Von Seiten des Herzogs wurde nun alles getan, um das den Flüchtlingen zugewiesene Land zu roden, damit dort gesiedelt (anfangs in Zelten und Baracken) und der Boden bearbeitet werden konnte. Von Ackerbau und Viehzucht , wie sie in der Gegend betrieben wurde, hatten die aus Piemont und Savoyen stammenden Bergbauern so gut wie keine Erfahrung. So pflanzten sie vor allem Kartoffeln an, was bei den Einheimischen nicht bekannt war.

Ihren neugegründeten Ort nannten die Waldenser nach dem Wohnort in ihrer ehemaligen Heimat im Pregeltal, Le Bourset. Weitere Namen wie Abeldorf, Welsch-Hengstett, Simmozheimer Colonie führten jedoch in den amtlichen Büchern zu Missverständnissen. Deshalb beschloß die Regierung im Jahr 1711, dem Ort den Namen "Neuhengstett" zu geben. Ab diesem Zeitpunkt erhielt Hengstett die Vorsilbe "Alt" und hieß nun "Althengstett".

Wappen Neuhengstett

Impressionen Neuhengstett

Braun-roter Gedenkstein mit grünen Büschen im Hintergrund
Gedenktafel auf einem grauen Stein mit grünen Büschen, Bäuemn und gelben Blumen
Helles Gebäude mit grünen Fensterläden, Wiese und Bäumen
Rotes Schild mit Informationen zum Pfarrhaus Neuhengstett
Messingschild auf Bundsandstein mit Hinweis für den Schlüssel zur Kirche
Rotes Schild mit Informationen zum Rathaus Neuhengstett
Rotes Schild mit Informationen zur Waldenserkirche Neuhengstett
Braune Kirche mit Turm, grüne Büsche und Bäume daneben
Fachwerkhaus mit Sandstein und weißen Balken mit violettem Schild "Museum"
Brauner Gedenkstein mit schwarzer Tafel (Waldenserstein), grüne Wiese und Bäume drum herum